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Erste Schritte zum Inklusionsteam

Thema Inklusion ist für Euch ein spannendes Thema und Ihr würdet gerne Teil davon werden, aber seid Euch nicht sicher ob Ihr habt, was es dazu braucht?

Mit diesem Text möchten wir gerne ein kleines Handbuch für Euch verfassen, damit Ihr ein paar Ideen bekommt, wie ihr Sportler für Euer Team findet, was vorab geklärt werden sollte und welches Vorwissen notwendig ist.

Zu allererst stellt sich die Frage : gibt es schon ein Team, welches Ihr zu einem inklusiven Team machen möchtet oder startet íhr von vorne? Möglich ist beides, so viel sollte vorab schon einmal gesagt werden. Startet Ihr mit einem bestehendem Team ist es natürlich insofern leichter, dass ihr schon eine gewisse Anzahl von Mitgliedern bei Euch habt. Das ist gewiss ein guter Startpunkt, dennoch heißt das nicht, dass Ihr nicht auch ohne ein bestehendes Team starten könntet. Wichtig, egal wie der Weg verläuft, ist, dass Ihr einen langen Atem beweist! Sucht Ihr nach Sportlern mit Beeinträchtigung, kann dies unter Umständen etwas länger andauern, als es das bei einem regulären Team der Fall wäre. Wichtig ist hierbei, dass Ihr euch an die richtigen Stellen wendet.

In der heutigen Generation sind es natürlich die sozialen Medien, welche sich anbieten, eine große Reichweite anzusprechen. Es lohnt sich mehrfach das Thema Inklusion über die sozialen Medien zu thematisieren und über die Vereinsseite zu werben, dass das Team für jedermann, gerne auch mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung offen steht. Das stellt jedoch nur einen kleinen Teil der Öffentlichkeitsarbeit dar. Wir empfehlen Euch vorwiegend in Zentren für Menschen mit Behinderung zu Werben. Dies läuft genauso ab, wie es auch bei regulären Teams auch läuft: mit Flyern, Plakaten und Vorstellungen / Auftritten in entsprechenden Einrichtungen, hier ist der Kreativität keine Grenze gesetzt. Hier ein paar Beispiele für Institutionen, in denen Ihr vorstellig werden könntet:

  • Sozial – Pädagogische Zentren
  • Inklusive Schulen oder Kindergärten
  • Nahegelegene Förderschulen
  • Vereine / Sportzentren mit Schwerpunkt auf inklusiver Arbeit
  • Rehabilitationskliniken mit Schwerpunkt Neuropädiatrie

Je mehr Ihr Euch mit dem Thema beschäftigt und in die Materie einsteigt, desto mehr werdet Ihr sehen, wie sich das Interesse an Eurem Inklusionsteam von ganz alleine vervielfältigt. Jeder, der schon einmal mit dem Aufbau eines Teams von Grund auf gestartet hat, weiß, wie schnell das Wachstum ohne weiteres Zutun kommen kann. Das ist auch hier nicht anders!

Vielleicht seid Ihr aber auch schon ein vollständiges Team und bekommt nun ein Mitglied, welches in die bestehende Gruppe inkludiert werden soll. Auch das ist eine Möglichkeit, in der Kategorie Adaptive Abilities zu starten. Auch in diesem Fall ist es wichtig, dass Ihr weitere Mitglieder mit Beeinträchtigung werben könnt, um die 25% Hürde zu meistern. Dies funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie oben. Wie aber reagieren nun die restlichen Teammitglieder? Inklusion ist ein Prinzip, welches nur funktioniert, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Es ist also wichtig, dass alle im Team Bescheid wissen, was der Unterschied vom „normalen“ Training zum inklusiven Training ist.

Doch was macht das Training überhaupt anders?

  • Es geht weniger darum, das Team auf die maximale Leistungsfähigkeit zu trainieren, als mehr darum, das Teampotential maximal auszuschöpfen → Jeder hilft jedem!
  • Viele Elemente werden häufiger wiederholt, nicht nur die Trainer, auch die Mitglieder werden in ihrer Geduld geschult
  • Sportler werden zu „Hilfstrainer“ und lernen ebenfalls ein Auge für die Technik und das Anleiten der anderen Sportler zu bekommen
  • Das Feingefühl füreinander und für unsere Mitmenschen wird merklich geschult
  • Training fördert und fordert sowohl die Sportler, als auch die Trainer, nicht nur athletisch, sondern auch kreativ
  • Respekt füreinander und Hilfestellung gegenüber den anderen Sportlern sollte ja auch in jedem anderen Team ohne Frage ein wichtiges Thema sein ☺

Jetzt seid Ihr bereit mit Eurem Team durchzustarten, seid motiviert und voller Tatendrang und steht nun vor der nächsten Frage:

Welche Eigenschaften muss die Halle eigentlich haben?

Dies ist ohne Bedenken eine sehr wichtige Frage, welche auf jeden Fall durchdacht werden sollte. Nicht jede Beeinträchtigung ist auf besondere Räumlichkeiten angewiesen, jedoch muss man damit rechnen, dass, wenn damit geworben wird, die Halle für JEDEN zu öffnen, es auch die Möglichkeit geben sollte, dass die Halle für JEDEN zugänglich ist! Nun ist dies jedoch ein dehnbarer Begriff, denn auch hier ist, wie sonst auch im Training, Kreativität und Durchhaltevermögen gefragt. Ist die Halle nicht gerecht für die Sportler, die sie besuchen? In dem Fall sollte sich natürlich erst einmal an den Verein gewandt werden, zudem auch an die Stadt oder gegebenenfalls Sponsoren, um mögliche Umbaumaßnahmen in die Gänge zu leiten. Hier gibt es auch eine große Auswahl an Fördermöglichkeiten für Vereine, also mit der nötigen online Recherche und Geduld, lässt sich auch hier eine Lösung finden. Wenn auch so der Weg für beispielsweise laufunfähige Sportler nicht geebnet werden kann, ist dies jedoch auch lange kein Grund, dass sie / er nicht ins Team aufgenommen werden kann. Erst Recht ist dies kein Grund, gar nicht erst mit dem inklusiven Arbeiten zu beginnen. Die Arbeit mit beeinträchtigten Sportlern fordert immer wieder das Meistern unvorhersehbarer Herausforderungen. Barrieren werden in verschiedenen Formen auf Euch zukommen, und es wird immer eine Lösung geben! Genau das ist, was das inklusive Arbeiten für uns ausmacht!

Nun bleibt noch eine letzte Frage zu klären: Was muss ein Trainer für ein Adaptive Abilities Team mitbringen? Welche Vorkenntnisse sind notwendig?

Außer Empathie und Geduld sind keine weiteren Kenntnisse notwendig. Natürlich gibt es eine gewisse Sicherheit, medizinische Vorkenntnisse zu haben, diese sind jedoch absolut kein Muss beim Aufbau eines Teams. Wir empfehlen das Abfragen der Grund- und Nebenerkrankungen, sowie eventuell (Notfall-) Medikamente. Auf diese Weise kann sich jeder Trainer auch über das Krankheitsbild belehren oder kann – was noch empfehlenswerter ist – direkt bei den Eltern anfragen, wie eine Notfallsituation bei ihrem Kind aussehen könnte und wie reagiert werden muss. Sonst gilt: Sportler der Adaptive Abilities sind Sportler wie jeder andere auch. Die Normalität im Team gibt ihnen Sicherheit und Freude und sollte einen hohen Stellenwert bekommen.

Zusammenfassend ist also zu sagen: Ein Inklusions-Team aufzubauen, ist gar nicht so schwer, wie viele vermuten. Es bedarf vor allem Ruhe und Empathie, aber auch ganz viel Herz und vor Allem Mut!

Sind noch Fragen offen geblieben? Melde Dich gerne per Mail bei inklusion@ccvd.de, wir freuen uns, dir beim Aufbau Deines Teams zu helfen!

Euer Ressort Inklusion